23. Juli 1969(Die beiden amerikanischen Astronauten Armstrong und Aldrin sind am 21. Juli auf dem Mond gelandet. Mutter zeigt den folgenden Text, der ihr als "Botschaft" zum nächsten 15. August vorgeschlagen worden war.) Nolini schlug diesen Text vor ... wegen der Leute, die auf dem Mond gelandet sind. (Mutter lacht) Aber es ist viel zu persönlich - ich sagte nein. Ich zeige ihn dir einfach, aber ich sagte ihm: "Nein, ich möchte das nicht veröffentlichen."
Jemand stellte Sri Aurobindo diese Frage. Jetzt, nachdem die Leute auf dem Mond gelandet sind ...
(Antwort:)
[[Als sie Sri Aurobindos Antwort las, bemerkte Mutter: "Dies ist eine sehr interessante Antwort, weil sie den Kern des Problems berührt."]] Er spricht über das, was ich tat, aber ich möchte nicht, dass man von mir spricht. Sie sind in solche Aufregung geraten wegen dieses Mondflugs. Hast du davon gehört?
Die Stimme eines Mannes zu hören, der auf dem Mond ist ... Während er dort spricht, hört man ihn hier.
Es ist kindisch. Aber ich hörte auch das Radio ... Dies gab mir eine seltsame Empfindung: ich ging unmittelbar dorthin (Geste eines Pfeils, der von der Stirn zum Mond schnellt), als ich das hörte, denn man hatte mir gesagt, es gebe einen gefährlichen Augenblick beim Verlassen des Mondes, um sich dem anderen, der in der Umlaufbahn geblieben war, wieder anzuschließen - angeblich war das gefährlich. Man hatte mir das gerade gesagt. Als ich die Stimme im Radio hörte, verstand ich nichts von dem, was er sagte (es war auch ohne Interesse: er habe einen Stein aufgelesen, es gebe Berge dort, solche Dinge, völlig uninteressant), aber hopp! wurde ich dorthin versetzt (gleiche Geste zur Stirn), und tatsächlich FÜHLTE ich, dass ich dorthin ging (das machte mir Spaß), einfach so, prrt! weg von hier, direkt dorthin. Jetzt sind sie auf dem Rückweg. Die Russen schickten einen Roboter in einer Kapsel, der den Mond umkreiste, auf dem Mond landete und Steine aufsammelte - ein Roboter. Sie sagten: "Niemals würden wir dafür ein Menschenleben riskieren - ein Roboter tut es auch." [[Ihr Apparat ist offenbar auf dem Mond zerschellt.]] Aber die Kinder in der Schule hier waren in einen außerordentlichen Zustand der Erregung geraten ... Man bat mich, ihnen etwas zu sagen. Ich erwiderte: "Es ist besser, ich sage nichts, denn sonst müsste ich ihnen sagen, dies seien große Kinder, die sich amüsieren." (Mutter lacht) Das würde sie ein wenig enttäuschen. (Schweigen) Und welche Neuigkeiten hast du?
Aha!
Und was weiter?
(Mutter lacht)
Er hat dort etwas Besonderes, weißt du, eine ganz besondere Gestalt. Ich will sagen ... Im Grunde ähnelt er sich selbst, aber er hat kein Alter.
Kein Alter.
Ja.
Mir fiel auf, dass ... War er unbekleidet? ... Ich sah ihn kaum bekleidet, mit einem Licht, eine Art Licht, zum Beispiel hier, den unteren Teil des Körpers verdeckend, man sah nur ein Licht.
Das stimmt, das sah ich auch. Ich sah ihn immer unbekleidet, aber er wirkte nicht nackt. Und er hat eine besondere Hautfarbe - so ist es. Ach, du bist also tatsächlich dorthin gegangen ...
Aber es ist sehr vertraut. Äußerst vertraut. Mir geht es auch so. Viel vertrauter als unser physisches Leben ... Oh, dann bist du wirklich dort hingegangen.
Nein.
Ja.
Ja, genau - das beweist, dass du wirklich hingegangen bist. Es ist wirklich so. Es ist wirklich "einfach so". Ich empfinde diesen Bereich als viel vertrauter, viel (wie soll ich sagen?) einfacher als unser eigenes Leben. Unser physisches Leben hier wirkt (Mutter bläst ihre Backen auf) ... ein großer Wirbel, viel Aufhebens um Nichts ... Du kannst gewiss sein, dass du wirklich dorthin gegangen bist.
So ist es.
Das stimmt.
So ist es, das stimmt. Leute kommen und gehen ...
(Mutter lacht laut auf) Oh, das ist unbezahlbar! ... Hast du nicht auch Mridu [[Sri Aurobindos frühere Köchin, rund wie ein Fass, die ihren Körper vor sieben Jahren (September 1962) verlassen hatte.]] gesehen?
Sie ist da (lachend, Geste von Korpulenz), genauso wie sie hier war ... Ich sah auch Purani, und neulich sah ich Amrita und Chandulal, die sich dort begegneten (ich hab dir das schon erzählt); und dieser ganze Ort ähnelt den Zimmern im unteren Geschoß hier, aber es ist nicht hier. Es handelt sich also wirklich um diesen Ort. Vor sehr langer Zeit, mehrere Jahre nach Sri Aurobindos Abschied sah ich ihn nachts (denn zu der Zeit sah ich ihn schon): ich besuchte den Ort, wo er sich aufhielt, und ich traf ihn auf einer Art Bett sitzend an ... mit drei oder vier Bruchbandagen am Körper (Mutter lacht). Er rief mich und sagte mir auf englisch: "Sieh nur, was sie mit mir machen! Schau, sie legen mir überall Bruchbandagen an!" Nachher erkundigte ich mich - und sie wollten Kürzungen an seinen Schriften vornehmen ...
Ich sagte ihnen: "Nehmt euch in acht! Genau das hält er von euren Kürzungen." [[Trotzdem wurden in den sogenannten "Gesammelten Werken" Sri Aurobindos (Centenary Edition) zahlreiche Texte ausgelassen, besonders den Aschram betreffende Briefe. Als Beispiel veröffentlichen wir im Addendum zwei dieser zensierten Briefe, um die dahinterliegende Absicht besser verständlich zu machen.]] Ja, dieser Ort wirkt zwar äußerst vertraut, ist aber sehr ausdrucksvoll. Ich hatte Hunderte von Visionen dort, fast jede Nacht, und sie verlaufen immer ähnlich. Man trifft dort stets eine riesige Menschenmenge an. Alle möglichen Leute ...
Nach dem, was Sri Aurobindo mir sagte, bereitet er das vor, was auf der Erde geschehen wird - mit diesen Leuten. Letzte Nacht kam ich zum ersten Mal an einen Ort (wieder im Subtilphysischen) oben auf einem recht kargen Berg, wo man sich traf, wo die Leute sich trafen (es gab sogar etwas zum Sitzen). Ich wollte dort jemanden treffen ... ich weiß nicht mehr wen, jedenfalls "kluge und bekannte Leute" aus Indien. In meiner Vision schien ich ständig dort zu sein, und die Leute schienen zu kommen, um mich zu sehen. Sie kamen in Scharen von allen Seiten, alle spirituellen Sekten Indiens waren vertreten. Sie setzten sich, und jeder erklärte mir ... (lachend) die "Tugenden" seines Glaubens. Von unbezahlbarem Humor! Es war ... Ich verbrachte eine längere Zeit dort und amüsierte mich wirklich. Manche trugen einen großen Turban und waren ganz in Weiß gekleidet und taten sehr wichtig. Sie ließen besondere Sessel bringen, um dort Platz zu nehmen, und waren völlig ... (Mutter plustert sich auf) sie warfen sich in Position und schauten von ihrer ganzen Größe auf die anderen herab. Einige waren fast ganz nackt ... alle Arten von Leuten, in einer großen Gruppe versammelt (Geste eines Kreises). Ich hatte ein schlichtes weißes Kleid an (mit dem gleichen Schnitt wie dieses hier, aber weiß); ich saß in einer Ecke und amüsierte mich sehr. Aber ich beanspruchte sehr wenig Platz (Mutter macht sich ganz klein). Wirklich komisch. Letzte Nacht. Ein großer Kreis: eine Gruppe, eine andere Gruppe, eine dritte Gruppe, eine vierte Gruppe, eine fünfte Gruppe, eine sechste Gruppe ... und sie spielten sich auf, das hättest du sehen sollen! Aber dies habe ich zum ersten Mal gesehen. Sri Aurobindo war nicht da - er war so wie immer, d.h. etwas subtiler in meinem Inneren: nicht mit derselben Dichte. Aber nicht sichtbar.
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Addendum
(Als Beispiel veröffentlichen wir hier zwei Briefe Sri Aurobindos, die in den "Gesammelten Werken" ausgelassen oder gekürzt wurden.) Um die vielen Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, die scheinbar über seinen Aschram in Pondicherry aufgekommen sind, hält Sri Aurobindo es für nötig, folgende ausdrückliche Erklärung abzugeben:
[[Der Rest des Briefes wurde in Sri Aurobindos "Gesammelten Werken" an einen anderen Brief vom August 1934 angefügt. Siehe Band 26, Sri Aurobindo on Himself, S. 95. Man kann die Entstellung von Sri Aurobindos Briefen unter dem Vorwand der "thematischen" Klassifizierung gar nicht laut genug beklagen. Bei einigen Briefen wurde ein Teil unter einem Thema veröffentlicht, ein anderer unter einem anderen Thema und wieder ein anderer an einer dritten Stelle - eine Klassifizierung in die kleinen Taubenverschläge des Mentals. Wie Mutter sagte: "Drei oder vier Bandagen an seinem Körper."]]
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(Unter vielen anderen wurde noch das folgende harmlose Beispiel ausgewählt, um die Absicht hinter diesen Kürzungen besser verständlich zu machen. Der zensierte Abschnitt ist kursiv gedruckt.)
[[Siehe Centenary Edition, Band 23, Letters on Yoga, S. 904.]] @ |